Die Rutzels auf Weltreise. Doch bevor sie das tun, muss erst einmal eine wichtige Frage geklärt werden. Was sind eigentlich Rutzels?

Was sind eigentlich Rutzels?

Verfasst vom Spitz-Namensgeber: Frank (Frankie) Brunnbauer, Hamburg

So viel sei schon mal gesagt, die Rutzels sind keine billig produzierte und geskriptete RTL II Reality-Doku-Reihe aus Rödelheim. Obwohl die Rutzels und ihre Geschichten doch tatsächlich eine Fernsehserie verdient hätten. Ich würde sie mir auf jeden Fall ansehen. Die Sendung würde den Wollnys und Geissens dieser Welt und was es da sonst noch so gibt mit absoluter Sicherheit das Fürchten lehren – Fremdschähmem natürlich inbegriffen. Die Rutzels sind, auch wenn das der ein oder andere vermuten würde, keine Erfindung. Denn so etwas kann sich einfach keiner ausdenken.

Um der Frage „Was sind Rutzels?“ auf den Grund gehen zu können, müssen wir erst einmal den männlichen Rutzel, den sogenannten Urrutzel genauer unter die Lupe nehmen.

Der Urrutzel war nicht einfach so da und wandelte über die Erde. Nein, der Urrutzel musste sich erst entwickeln. In seiner Jugend wusste er selbst noch nicht, wer oder was er eigentlich ist und was da in ihm steckt. Er fühlte es dennoch immer. Und auch seine treuesten Weggefährten spürten, dass in diesem Wolffspelz etwas Gewaltiges, Unbändiges steckt, das nur darauf wartete, ausbrechen zu können. Der Ausbruch ging zum Glück relativ behutsam von statten. Denn auf ein plötzliches, abruptes Erscheinen war die Welt einfach nicht vorbereitet und wäre wohl auch nicht im Stande gewesen, dieses zu verkraften. Relativ ist aber auch relativ. Die doch sehr dominanten tierischen Züge des Rutzels zeigten sich nämlich bald immer ausgeprägter, z.B. beim fast täglichen Auslauf, bei der Balljagd im Rudel oder der Nahrungsaufnahme, die man vielleicht eher als Einatmentechnik bezeichnen sollte. Gerne wurde beides des Öfteren mit tierischen Lauten wie „Uuuuuüüääääää“ untermalt, was größtenteils allerdings zur Abschreckung anderer bei der Nahrungsaufnahme eingesetzt wurde. Der Rutzel wuchs und gedeihte prächtig. Doch irgendetwas fehlte. Er fühlte sich unvollkommen… fast leer. Auch das Rudel konnte diese Leere nicht füllen. Doch was war es? Ganz klar, ein Weibchen musste her. Doch für einen ausgewachsenen Rutzel ein passendes Weibchen zu finden, ist gar kein so leichtes Unterfangen. Das passiert nicht einfach mal so. Dafür müssen Grenzen überschritten, Berge versetzt und jede Menge Schnäpse getrunken werden.

Doch diese Opfer sollten sich lohnen. Denn das potentielle Rutzel Weibchen machte schon bald durch pfeifende Balzgeräusche auf sich aufmerksam. Das Interesse war geweckt und die Antennen des Rutzels auf Empfang gestellt. Doch wer jetzt denkt, dass dann alles schnell schnell ging, der hat sich sowas von geschnitten. Erst einmal mussten erneut Grenzen überschritten, Berge versetzt und auch der ein oder andere Schnaps getrunken werden. Und auch diese Opfer sollten sich lohnen. Das Weibchen erwies sich mehr als würdig ein Rutzel zu werden. Es war perfekt! Durchgeknallt wie ein Rutzel, genauso viele seltsame Eigenarten wie ein Rutzel, dickköpfig wie ein Rutzel, fröhlich wie ein Rutzel, reiselustig wie ein Rutzel, trinktfreudig wie ein Rutzel, rastlos wie ein Rutzel … eine echte Rutzel eben! Zudem hat sie es geschafft, den Rutzel in den Griff zu kriegen und im Zaum zu halten – zumindest ab und zu mal.

Gemeinsam sind diese beiden einfach unschlagbar und leben ein Leben, von dem andere nur zu träumen wagen. Jetzt beginnt ein neues Kapitel.