Seit 2018 fahren wir fast jedes Jahr in die Berge nach Semkovo auf 1650 Metern Höhe. An diesen wunderschönen Ort im Rila Gebirge sind wir durch unsere Freunde, Sylvia und Konstantin aus Frankfurt, gekommen. Die beiden haben hier vor über 10 Jahren ein Familienhotel zu neuem Glanz verholfen und es ein paar Jahre geführt, bevor sie nach Frankfurt gekommen sind.

Der Weg nach Semkovo führt durch Belitsa. 20 Minuten außerhalb befindet sich das Bear Sanctuary Belitsa, welches von dem Verein Vier Pfoten und der französischen Tierschutzorganisation Brigitte Bardot Foundation ins Leben gerufen worden ist. Bis zum heutigen Tag haben wir es noch nie geschafft oder gewollt uns das Projekt mal anzuschauen. Jetzt haben wir uns einen Ruck gegeben.

Hier gibt es auf einem 12 Hektar großen Gelände für 15 ehemalige Tanzbären aus Bulgarien, Serbien, Albanien, Bären aus bulgarischen Zoos, sowie aus „privater Haltung“ einen Ort für die letzen Jahre eines gequälten Bären-Lebens 🥺. Bei den Tanzbären sieht man die geschundene Nase (die so empfindlich ist), an der die Ringe befestigt waren, um sie zum tanzen „zu ermuntern“.

Und hier bestätigt sich wieder die Meinung vom Rutzel:
Der Mensch ist einfach ein riesengroßes Arschloch! Punkt!

Die Bären sind durch ihren früheren Einsatz an Menschen gewöhnt und haben leider viel von ihren natürlichen Instinkten verloren. Somit haben die beiden Organisationen von Anfang an entschieden, dass es hier keinen Nachwuchs geben darf. Die Mütter wüssten nicht, was sie den Jungtieren mit auf den Lebensweg geben sollten.

Die Wollknäule bringen gut und gerne 350 Kilos auf die Waage und wirken doch so gutmütig und sanft auf uns. Wir hatten einen geführten Rundgang mit einer Mitarbeiterin, die zu jedem Bär die traurige Geschichte kennt.

Nach ca. einer Stunde bei den Bären sind wir dann weiter nach Semkovo gefahren. Wir haben bereits letztes Jahr dort wild in der Nähe des Hotels gestanden. Leider war dieser schöne Platz gesperrt, aber wir haben natürlich einen neuen gefunden 😊. Insgesamt haben wir 2 Nächte dort verbracht, sind schön gemütlich spazieren gewesen und haben quality time mit Sylvia, Konstantin und deren Tochter Emily verbracht. Da wir in den letzten Jahren bereits viele schöne Wanderungen hier gemacht haben, sind wir bereits am dritten Tag nach Bansko aufgebrochen – das größte Skigebiet in Bulgarien, wo wir das Pirin Gebirge erkunden wollen.