19.-28. Oktober 2013

Nachdem wir im letzten Jahr auf unserem Kurztrip die Gilis ausgelassen haben, obwohl die Sebels seit Jahren davon schwärmen, war die Zeit für die Auto- und Motorradlosen Gilis nun gekommen. Ja, Ihr habt richtig gelesen, es geht auch ohne. Auf den Gilis muss man laufen, Fahrrad oder cidomo (Pferdekutsche) fahren!

Wie soll es anders sein, wir nahmen kein organisierten, leicht überteuerten Transport, sondern stellten uns in Sengiggi an die Straße und warteten einfach einen Bemofahrer ab. Nach einer Minute stand schon der erste neben uns und wollte uns für 120.000 Rupiah zum Hafen nach Bangsal fahren. Wir hatten uns aber schon vorher erkundigt, was der übliche Preis ist. Wir teilten dem Bemofahrer unseren Preis mit und er hat so getan, als ob ihm das zu wenig wäre. Wir liefen die Straße dann einfach weiter und mit jedem Meter wurde der Preis des Bemofahrers günstiger, denn er fuhr langsam neben uns her. Als er bei 50.000 ankam stiegen wir ein :).

In Bangsal fahren die “lokalen Fähren”, eher kleine Boote, zu den Gilis ab. Sobald ein Boot voll ist, sehr oft sogar zu voll, geht es los. Nach 30 Minuten und ziemlichen Geschaukel zum Schluss, wo das Boot sich zur Seite neigte und wir uns sicherheitshalber nach Schwimmwesten umschauten, erreichten wir die größte der drei Inseln, Gili Trawangan.

Dieses mal war der Rutzel an der Reihe eine Unterkunft zu finden. Die Auswahl ist groß und so brauchte der Rutzel mehr als eine halbe Stunde, inkl. Verlaufen, bis er seinem Weibchen das Nest präsentieren konnte. Das warten hatte sich hierfür aber wirklich gelohnt. Wir hatten ein riesiges Zimmer mit einem halb offenem Bad und herrlich duftender Bettwäsche und Handtücher. Der Zimmerpreis von 200.000 Rupiah (13 Euro) inkl. Frühstück, bestehend aus Kaffee und Bananen Pancake, war einfach unschlagbar.

Der grobe Plan war, dass wir so 3 Nächte bleiben, ABER die nette Dorfatmosphäre (lag sicherlich auch an der Nebensaison), der Nachtmarkt mit den vielen Essensständen mit tollem Essen, die phantastischen Strandabschnitte, das Meer mit den zahlreichen bunten Fischen, vielen Schildkröten, Feuer- und Skorpionsfische, Muränen, Seeschlangen und verschiedenen Kleinstlebewesen, haben uns so sehr verführt, dass wir Tag für Tag verlängert haben. Am Ende standen 9! Übernachtungen auf unserer nicht vorhandenen Zimmerrechnung.

Unsere Lieblingsstelle war am Nordostzipfel der Insel. Hier hatte ein süßer herzlicher Opa mit seiner Frau einen wackligen Bambusunterschlupf. Fast jeden Tag tranken wir hier unseren Neskaffee und aßen kleine Ananas am Stiel oder Papaya. Hinzu kam der schönste und ruhigste Strandabschnitt mit herrlichen Schnorchelmöglichkeiten.

An einem Tag haben wir ungeplant die komplette Insel zu Fuß umrundet. Eigentlich wollten wir uns nur den Sonnenuntergang im Westen anschauen, aber nach wie vor sind wir relativ spontan. Okay, es war ja glücklicherweise auch kein Berg in der Nähe, wie an Rutzels 40. … :)))

Etwas Positives ist uns auf der Insel aufgefallen, auch wenns eigentlich eine Selbsverständlichkeit sein sollte… Obwohl die Insel durch uns Reisende sehr “beansprucht” wird, werden die Dosen, Plastik-Flaschen und das Papier hier getrennt, abtransportiert und nicht verbrannt. In der Mitte der Insel ist uns auch eine “relativ gut organisierte” Müllhalde aufgefallen. Leider lagen dort auch viele Plastiktüten, die durch den Wind zerstreut wurden. Auch die Tauchschulen organisieren regelmäßig Säuberungsaktionen am und im Wasser. Nicht zu vergessen die hier ansässige Schildkrötenauffangstation.

ABER, wenn diese Sch…ß sogenannten lokalen “Schnorchelguides” die Schildkröten in ihrer Ruhe stören, aus ihrem Schlafplatz zerren und die naiven/unwissenden Spacko-Touristen dann überall an ihr rumzerren, dann fliegen beim Rutzel die Sicherungen raus. Auch die Worte: “No Turtle, No Job for you” wird der Guide wohl eher nicht verinnerlichen und wird es erst verstehen, wenn es zu spät ist….

Liebe Leser, bitte entschuldigt meine Emotionen… und Danke für Euer Verständnis! Der Rutzel

Der Abschied von der Gilli T viel uns sehr schwer, aber wir wollten ja noch andere Orte entdecken. Die Rückreise nach Senggigi mit ca. 2-4 Nächten, stand auf dem nächsten “Programmpunkt”. Dort wollten wir dann überlegen, wo uns als nächstes die Reise hinführt. Vielleicht Sulawesi, Java, Sumatra oder doch wieder nach Bali?